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Ernährung bei Rheuma
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann bei entzündlichem Rheuma Symptome lindern und bei Gicht den Erkrankungsverlauf positiv beeinflussen.
Rheuma

Ernährung bei Rheuma

Grundsätzlich ist weder Über- noch Untergewicht bei rheumatischen Erkrankungen förderlich. Übergewicht trägt bei nahezu allen Formen von Rheuma zu einer Überbelastung der Gelenke bei und kann dementsprechend das Voranschreiten der Krankheit fördern. Untergewicht, das durch eine Mangelernährung entsteht, kann z. B. die Knochenbrüchigkeit bei Osteoporose begünstigen. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist dementsprechend das A und O bei allen rheumatischen Erkrankungen.

Bei übergewichtigen Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen ist häufig eine Gewichtsabnahme ein erster Schritt zur Verringerung der Symptome. Denn je weniger Gewicht auf den betroffenen Gelenken und Sehnen lastet, insbesondere bei Entzündungen der Knie- oder Hüftgelenke, desto geringer ist die Belastung und meist auch der Schmerz.

Gute Lebensmittel bei Rheuma sind z. B.:

  • Vollkornprodukte
  • Obst und Gemüse
  • fetthaltiger Fisch wie Makrele, Hering oder Lachs
  • Nüsse
  • Raps-, Lein-, Soja- und Walnussöl
  • fettarme Milch, Joghurt, Quark und Käse

Fisch und hochwertige Öle enthalten die ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6, die der Körper nicht selbst herstellen kann, die aber gesundheitsfördernde, entzündungshemmende Substanzen enthalten. Besonders bei entzündlichen Erkrankungen sind Lebensmittel mit einem hohen Gehalt ungesättigter Fettsäuren empfehlenswert.

Lebensmittel, die nur in Maßen auf dem Speiseplan stehen sollten, sind z. B.:

  • fettreiche, tierische Lebensmittel wie Fleisch und Wurst
  • Eier, Butter, Sahne und fetthaltiger Käse
  • Alkohol

Die Ernährung kann bei rheumatischen Erkrankungen die Wirksamkeit der Medikamente nicht ersetzen. Allerdings trägt eine gesunde und ausgewogene Lebensweise, zu der auch Bewegung zählt, zum allgemeinen Wohlbefinden und zur seelischen Gesundheit bei.

Ernährung bei Gicht

Gicht ist eine besondere Form der rheumatischen Erkrankungen, weil sie durch eine Störung des Harnsäure-Stoffwechsels entsteht. Dementsprechend kann der Verlauf von Gicht unmittelbar durch die Ernährung beeinflusst werden. Bereits eine Gewichtsabnahme von fünf bis zehn Kilogramm kann eine Senkung des Harnsäurespiegels begünstigen.

Zudem wird Patienten mit Gicht empfohlen, ihre Flüssigkeitszufuhr zu erhöhen. Besonders Wasser und ungesüßte Tees tragen zu einer Verdünnung der Harnsäure bei und unterstützen die Nierenfunktion. Flüssigkeit sollte allerdings so wenig wie möglich in Form von Alkohol zugeführt werden. Die hindernde Wirkung von Alkohol auf die Nierenfunktion kann einen Gichtanfall auslösen.

Für Patienten mit Gicht ist es entscheidend, sich über den Puringehalt von Nahrungsmitteln zu informieren. Eine purin-reduzierte Ernährung kann in Kombination mit entsprechenden Medikamenten einen positiven Verlauf bei Gicht fördern.

Lebensmittel mit einem geringen Puringehalt sind z. B.:

  • Milch, Joghurt, Quark, Hartkäse
  • Salatgurken, Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Spargel, Blumen- und Rosenkohl und Champignons
  • alle Sorten von Obst
  • Weizen, Weißbrot, gekochter Reis und gekochte Nudeln
  • Walnüsse und Erdnüsse
  • Eier

Lebensmittel mit einem hohen Puringehalt sind z. B.:

  • Erbsen und Linsen
  • Fisch
  • Hähnchenbrustfilet sowie Schweine-, Rind- und Kalbfleisch
  • Schinken und Wurst
  • Ölsardinen und Sprotten

Sabrina Mandel