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Degenerative Gelenkerkrankungen
Die häufigste Form degenerativer Gelenkerkrankungen ist die Arthrose, die durch großflächige Knorpelschäden und kontinuierlichen Knorpelverlust geprägt ist.
Rheuma

Degenerative Gelenkerkrankungen

Die degenerativen Gelenkerkrankungen zählen zur zweiten großen Gruppe der Krankheiten des rheumatischen Formenkreises. Die degenerativen Gelenkerkrankungen zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass verschiedene Gelenkknorpel im Körper geschädigt werden. Die Schädigungen führen zu Schmerzen und in den meisten Fällen zu Einschränkungen gewohnter Bewegungsabläufe. Theoretisch können alle Gelenke im Körper betroffen sein, besonders häufig kommt es allerdings bei den großen Gelenken, wie z. B. der Hüfte oder dem Knie, zu degenerativen Erkrankungen.

Die Ursachen für eine degenerative Gelenkerkrankung sind im Gegensatz zu entzündlich-rheumatischen Erkrankungen relativ klar einzugrenzen. Eine große Rolle, eine degenerative Gelenkerkrankung zu entwickeln, spielt das Lebensalter. Weitere Faktoren bei dieser Form von Rheuma können Fehlstellungen wie X- oder O-Beine, Knochenbrüche, Überbelastungen der Gelenke, eine Schwäche im Knorpelstoffwechsel oder auch entzündliche Gelenkerkrankungen sein. Alle Risikofaktoren münden letztendlich in einer Fehlbelastung der Gelenke, vorzeitigem Verschleiß und daraus resultierenden Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Degenerative Gelenkerkrankungen: Arthrose

Die häufigste Ausprägung degenerativer Gelenkerkrankungen ist die Arthrose, die sich durch Schmerzen im jeweiligen Gelenk zeigt. Gesunde Gelenke haben eine durchgehende Gelenkfläche, die durch Knorpel gebildet wird. In der Gelenkinnenhaut entsteht sogenannte Gelenkflüssigkeit, die dafür sorgt, dass der Knorpel genährt wird, elastisch und geschmiert bleibt. Für die Aufnahme von Nährstoffen und gleichzeitigem Abtransport von Stoffwechselprodukten zum Abbau in den Organismus ist Bewegung notwendig.

Bleibt die Bewegung aus, funktionieren Nährstoffaufnahme und Abbau nicht mehr in nötigem Maße, was zu Rissen auf der Oberfläche des Knorpels führen kann. Daraus entstehende Ergüsse verhindern ihrerseits die Aufnahme wichtiger Nährstoffe und unterbrechen die Versorgung mit Gelenkschmiere. Knorpelzellen werden nach und nach zerstört und setzen Substanzen frei, die wiederum die Zerstörung von Knorpelzellen aktivieren. Arthrose ist nach ihrem Beginn nicht mehr aufzuhalten, da der Körper einmal entstandene Knorpelschäden nicht mehr reparieren kann. Zur Diagnose von Arthrose werden häufig bildgebende Verfahren, zumeist Röntgenaufnahmen und/oder Ultraschalluntersuchungen eingesetzt.

Behandlung der Arthose

Eine interdisziplinäre Leitlinie zur Therapie von Arthrose gibt es bis dato nicht. In erster Linie kommen zumeist physikalische Maßnahmen als Therapie von Arthrose zum Einsatz. Gezielte Krankengymnastik, Sporttherapie, die den Muskelaufbau rund um die betroffenen Gelenke fördern kann sowie Ergotherapie mit möglichen Hilfsmitteln, um Bewegungsabläufe zu erleichtern, sind die häufigsten nicht-medikamentösen Maßnahmen bei einer Arthrose. Therapieempfehlungen verweisen auf den Einsatz von Medikamenten, die Schmerzen lindern und Entzündungen vorbeugen sollen.

Als letzte Maßnahme in besonders ausgeprägten oder weit vorangeschrittenen Fällen der Arthrose, kann eine Operation infrage kommen. Operative Eingriffe können z. B. Fehlstellungen korrigieren, und damit die betroffenen Gelenke entlasten. Bei den großen Gelenken wie Hüfte oder Knie können künstliche Gelenkprothesen zum Einsatz kommen. Neue Verfahren bieten inzwischen die Möglichkeit minimal-invasiver Techniken, und auch die Transplantation von Knorpelzellen ist heute durchführbar.

Sabrina Mandel